Sexueller Missbrauch an Kindern erreicht 2024 traurigen Rekordstand

Sexueller Missbrauch an Kindern erreicht 2024 traurigen Rekordstand
Deutsche Behörden haben besorgniserregende Zahlen zu sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Fälle im Zusammenhang mit kinderpornografischem Material erreichten einen Rekordstand, während die Gesamtzahl der Missbrauchsfälle auf bedenklich hohem Niveau verblieb. Experten warnen, dass digitale Räume die Risiken für junge Menschen weiter verschärfen.
Die Polizei registrierte 9.601 Delikte im Zusammenhang mit der Herstellung, Verbreitung, dem Erwerb und dem Besitz von jugendpornografischem Material – ein historischer Höchststand. Weitere 16.354 Fälle betrafen den Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern unter 14 Jahren, wobei 18.085 Opfer und 12.368 Tatverdächtige erfasst wurden. Bei Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren gab es 1.191 Fälle mit 1.259 Betroffenen und 1.018 Tatverdächtigen. Beide Zahlen liegen weiterhin über dem Fünfjahresdurchschnitt.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bezeichnete die Zahlen als 'erschreckend hoch und inakzeptabel'. Kerstin Claus, die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, betonte, dass digitale Plattformen die Gefahren sexueller Gewalt gegen Minderjährige verstärken. Das Bundeskriminalamt (BKA) erhält täglich Hunderte von Hinweisen vom US-amerikanischen 'National Center for Missing and Exploited Children' über Missbrauchsinhalt im Netz.
BKA-Präsident Holger Münch bekräftigte, dass die Bekämpfung sexueller Gewalt an Kindern für die deutschen Strafverfolgungsbehörden weiterhin höchste Priorität habe. Derzeit gibt es keinen einzelnen Ermittlungsrichter, der alle derartigen Fälle bearbeitet – stattdessen werden sie je nach Ort und Zuständigkeit von verschiedenen Gerichten behandelt.
Die Daten für 2024 zeigen keinen Rückgang der Missbrauchsfälle an Kindern und Jugendlichen, trotz anhaltender Bemühungen der Ermittler. Angesichts wachsender digitaler Bedrohungen stehen die Behörden weiterhin vor der Herausforderung, Ausbeutung zu verhindern und schutzbedürftige Gruppen zu bewahren. Die Fälle werden weiterhin über verschiedene Gerichte verteilt bearbeitet – ein Zeichen für das Ausmaß des Problems.

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