Marburg setzt Tempo 30 auf Schulrouten durch – für mehr Sicherheit und weniger Lärm

Marburg setzt Tempo 30 auf Schulrouten durch – für mehr Sicherheit und weniger Lärm

Marburg führt Tempo 30 auf innerstädtischer Hauptroute ein – für mehr Kindersicherheit und weniger Lärm Marburg setzt auf einer 3,1 Kilometer langen innerstädtischen Strecke – von der Gisselberger Straße bis zur Deutschhausstraße – ein Tempolimit von 30 km/h durch, um die Sicherheit von Kindern auf der Route zu erhöhen und den Verkehrslärm zu reduzieren. Entlang dieser Route liegen zehn Schulen, fünf Kindertageseinrichtungen sowie 18 wichtige Bushaltestellen, die von Schulwegen frequentiert werden. Die Maßnahme soll die Hunderten von Kindern schützen, die diese Route täglich nutzen, und gleichzeitig die Belastung der Anwohner durch übermäßigen Lärm verringern. Die Stadt hat sich für diese Route entschieden, da hier besonders viele Bildungseinrichtungen und ÖPNV-Haltestellen konzentriert sind. Das Tempolimit von 30 km/h gilt nicht nur während der Schulzeiten, sondern auch nachts, um die hohen Lärmpegel entlang der Route zu bekämpfen. Eine reduzierte Geschwindigkeit verringert die Aufprallkraft bei Unfällen deutlich und erhöht damit die Überlebenschancen von Fußgängern. Um die Einhaltung zu gewährleisten, werden interaktive Geschwindigkeitsanzeigen installiert und regelmäßige Verkehrskontrollen durchgeführt. Auch in anderen deutschen Städten wird über ähnliche Maßnahmen nachgedacht: So hat Offenburg kürzlich Beschlüsse gefasst, um auf weiteren Schulwegen in verschiedenen Stadtteilen Tempo 30 einzuführen. Den Anstoß gaben aktuelle Statistiken, die einen Anstieg der Schulwegunfälle um 5 Prozent zeigen – täglich verletzen sich im Schnitt 445 Kinder. Trotz der Geschwindigkeitsreduzierung fällt der Zeitverlust für Autofahrer gering aus: Theoretisch beträgt die Verzögerung auf der Strecke lediglich 149 Sekunden. Mit der Einführung von Tempo 30 in Marburg sollen Kinder besser geschützt und die Lärmbelastung für Anwohner gesenkt werden. Die Stadt setzt auf konsequente Kontrollen und prüft bereits weitere Standorte, an denen ähnliche Regelungen sinnvoll wären. Zwar müssen Autofahrer mit einer minimalen Zeitverzögerung rechnen, doch die Sicherheitsgewinne für Kinder und Anwohner wiegen dies mehr als auf.