Liebig-Zentrum in Gießen startet globale Initiative für klimaintelligente Landwirtschaft

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Eine grüne Wiese mit verschiedenen Pflanzen unter einem klaren Tageshimmel, möglicherweise auf einem Bauernhof.

Liebig-Zentrum in Gießen startet globale Initiative für klimaintelligente Landwirtschaft

Nachhaltige Agrarökosysteme: Ein Blick ins Liebig-Zentrum

Ankündigung Gemeinsames FAO/IAEA-Zentrum für Nukleartechniken in der Ernährung und Landwirtschaft in Wien und die Universität Gießen gründen Kooperationszentrum für Agroökologie

Veröffentlichungsdatum 19. Mai 2025, 12:27 Uhr

Ein neues internationales Forschungszentrum nimmt den Kampf gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Landwirtschaft auf. Das Liebig-Zentrum, eine gemeinsame Initiative der Universität Gießen und der UN-Atombehörde IAEA, widmet sich der Agroökologie und agrarischen Innovation. Die Vereinbarung zur Gründung des Zentrums wurde am 16. Mai 2025 von Vertretern der Universität und der IAEA unterzeichnet.

Das Zentrum knüpft an die Arbeit des Chemikers Justus Liebig an, dessen Entdeckungen im 19. Jahrhundert die Düngemittelforschung und Agrarwissenschaft revolutionierten.

Das Liebig-Zentrum verbindet das Gemeinsame FAO/IAEA-Zentrum für Nukleartechniken in der Ernährung und Landwirtschaft mit der Universität Gießen. Seine Mission: wissenschaftsbasierte Lösungen für den Klimawandel und die globale Ernährungssicherheit zu entwickeln. Die Forschung erstreckt sich über mehr als 180 UN-Mitgliedstaaten mit dem Ziel, Erträge zu steigern und gleichzeitig an sich verändernde Umweltbedingungen anzupassen.

Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Stabilisotopen-Technologie, mit der Kohlenstoff- und Stickstoffkreisläufe unter zukünftigen Klimaszenarien untersucht werden. Zudem bildet das Zentrum Wissenschaftler:innen und Studierende aus IAEA-Mitgliedsländern aus und fördert so den globalen Wissensaustausch.

Parallel dazu treibt das Institut für Insektenbiotechnologie (inIB) der Universität Gießen unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Schetelig nachhaltige Schädlingsbekämpfung voran. Mit genetischen Werkzeugen wie CRISPR/Cas9 entwickeln die Forscher:innen sterile Insekten, um Populationen invasiver Arten wie der Asiatischen Tigermücke einzudämmen. Die Strategie für 2024–2028 umfasst zudem mikrobielle Biokontrollmittel, RNA-Interferenz und semiochemische Fallen – alles Teil eines integrierten Schädlingsmanagements (IPM).

Das Institut für Pflanzenökologie der Universität, geleitet von Prof. Dr. Christoph Müller, betreibt eines der ältesten FACE-Systeme (Free-Air CO₂ Enrichment) weltweit. Diese Technologie untersucht, wie Ökosysteme auf erhöhte CO₂-Werte reagieren, und liefert Daten für klimaresiliente Anbaustrategien.

Das Liebig-Zentrum fungiert als Brücke zwischen diesen Forschungsansätzen und entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Regionen. Seine Arbeit unterstützt UN-Programme zu nachhaltiger Landwirtschaft und Klimawandelanpassung.

Das neue Zentrum stärkt die internationale Zusammenarbeit für eine klimaintelligente Landwirtschaft. Durch die Kombination von Nukleartechniken, Genforschung und Ökosystemstudien sollen praxistaugliche Instrumente für die Nahrungsmittelproduktion unter sich wandelnden Bedingungen entstehen. Ausbildungsprogramme und globale Partnerschaften sorgen dafür, dass die Erkenntnisse Landwirt:innen, Politiker:innen und Wissenschaftler:innen weltweit erreichen.

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