Energie sparen unter der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Energie sparen unter der Dusche: Wärmerückgewinnung der Zukunft

Energie sparen unter der Dusche: Die Wärme-Rückgewinnung der Zukunft

Teaser: Nach 25 Jahren bei Mercedes hat Steffen Nittbaur das Unternehmen verlassen und mit seinem Sohn ein Startup für Wärme-Rückgewinnung aus Duschwasser gegründet.

27. Mai 2025, 09:20 Uhr

Steffen Nittbaur, ein ehemaliger Ingenieur von Mercedes-Benz, hat ein Startup ins Leben gerufen, das sich mit der Verschwendung von Energie in Gebäuden befasst. Sein Unternehmen, die Unocconi GmbH, spezialisiert sich auf die Rückgewinnung von Wärme aus Abwasser von Duschen – eine Methode, die in Deutschland bisher kaum genutzt wird. Angesichts steigender Energiekosten gewinnt die Idee jedoch an Fahrt, auch wenn regulatorische Hürden bleiben.

Nittbaurs Interesse an Energieeffizienz begann bereits mit seiner Masterarbeit im Bereich Umweltwissenschaften. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Wärme-Rückgewinnung aus Duschwasser, ein Konzept, das er später in ein Geschäftsmodell umwandelte. Nach 25 Jahren bei Mercedes-Benz verließ er den Konzern, um gemeinsam mit seinem Sohn Valentin die Unocconi GmbH zu gründen. Valentin, der ein duales Studium der Betriebswirtschaft abgeschlossen hat, kümmert sich heute um den operativen Betrieb des Unternehmens.

Die dezentrale Wärme-Rückgewinnung aus Duschabwasser zählt zu den effektivsten Energiesparmaßnahmen in Gebäuden. Doch in Deutschland fristet sie ein Nischendasein – vor allem wegen bürokratischer Hindernisse. Nittbaur ist überzeugt, dass die Zeit für diese Technologie nun reif ist, da hohe Energiepreise sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen nach intelligenten Lösungen suchen lassen. Das System von Unocconi nutzt die Wärme des abfließenden Wassers und reduziert so die Heizkosten. Zwar gibt es ähnliche Anlagen bereits, doch das Startup will die Installation vereinfachen und die Effizienz steigern. Allerdings fehlen belastbare Daten darüber, wie verbreitet solche Systeme in Deutschland bereits sind – und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die regulatorischen Rahmenbedingungen kurzfristig lockern werden.

Unocconi bedient mit seiner Technologie eine Lücke auf dem deutschen Markt für Energieeffizienz. Durch die Wiederverwertung von Abwärme bietet das Startup eine praktische Antwort auf steigende Heizkosten. Doch ob es sich durchsetzen kann, hängt davon ab, ob es gelingt, langjährige Hindernisse in Politik und öffentlichem Bewusstsein zu überwinden.