dm-med: Eigentümer schickt wütenden Brief an Field Staff

dm-med: Eigentümer schickt wütenden Brief an Field Staff

dm-med: Apothekeninhaber schickt wütenden Brief an Außendienstmitarbeiter

Teaser: Das OTC-Angebot von dm sorgt bei vielen Apothekeninhabern für Unmut. Besonders verärgert zeigt sich Michael Hahn aus Solms über die aggressive Preispolitik des neuen Versandhandels der Drogeriekette. Der Inhaber der Taunus-Apotheke schrieb einen Brief an alle Außendienstmitarbeiter der Unternehmen, die ihm bei dm-med negativ auffallen. Zwar trifft die Mitarbeiter keine persönliche Schuld, doch das Vorgehen der Hersteller sei inakzeptabel. Einige Firmen haben bereits reagiert.

19. Dezember 2025, 03:49 Uhr

Michael Hahn, Inhaber der Taunus-Apotheke in Solms, hat öffentlich scharf Kritik an Unternehmen geübt, die den neuen Versandapotheken-Service von dm unterstützen. In einem offenen Brief warf er ihnen vor, mit aggressiven Preisen die Existenz traditioneller Apotheken zu untergraben. Seine Vorwürfe lösten in der Branche gemischte Reaktionen aus.

Hahn richtete den Brief an Außendienstmitarbeiter von Firmen, die seiner Meinung nach die Expansion von dm-med vorantreiben. Dabei betonte er, dass er zwar die Hersteller in der Verantwortung sehe, nicht aber die einzelnen Mitarbeiter. Sein Hauptanliegen sei der wachsende Druck auf lokale Apotheken durch einen – wie er es nennt – unfairen Wettbewerb.

Zwei Unternehmen antworteten: dm-med, die Online-Apotheke des Drogeriekonzerns, und Noweda, ein großer Pharma-Großhändler. Einige Reaktionen zeigten Verständnis, andere wirkten abweisend oder herablassend. Hahn argumentiert, dm-med agiere eher wie ein Einzelhändler denn wie eine klassische Apotheke und setze damit kleine Betriebe zusätzlich unter Druck. Enttäuscht von den Antworten kündigte Hahn nun Konsequenzen an. Er plane, seine Geschäftsbeziehungen zu überprüfen und betroffene Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Diese Schritte seien Teil „entschlossener geschäftlicher Entscheidungen“ in den kommenden Monaten, so Hahn.

Der Konflikt um Hahn macht die Spannungen zwischen lokalen Apotheken und großflächigen Versanddiensten deutlich. Seine nächsten Schritte könnten seine Beziehungen zu Lieferanten beeinflussen – und damit auch das Angebot in der Taunus-Apotheke. Zudem könnte das Vorgehen Signalwirkung für andere unabhängige Apotheken haben, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.