Die **elektronische Patientenakte** bleibt ein Nischendasein – trotz 70 Millionen Akten

Die **elektronische Patientenakte** bleibt ein Nischendasein – trotz 70 Millionen Akten

Fünf Monate nach ihrem Start fristet die elektronische Patientenakte (ePA) weiterhin ein Schattendasein – sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten. Zwar wurden automatisch rund 70 Millionen Akten angelegt, doch nutzen nur etwa vier Millionen Deutsche das System aktiv. Eine neue Kampagne im Oktober soll die Akzeptanz der E-Patientenakte steigern, bevor die Nutzung für medizinisches Personal verpflichtend wird.

Die E-Patientenakte wurde im April als freiwilliges Angebot für Patienten eingeführt, doch die Resonanz blieb bisher gering. Bei der Barmer, einer der größten Krankenkassen Deutschlands, sind von 7,8 Millionen angelegten Akten lediglich 300.000 in Gebrauch. Die überwiegende Mehrheit der Versicherten – etwa 95 Prozent – besitzt zwar automatisch eine E-Patientenakte, doch nur fünf Prozent haben sich bewusst dagegen entschieden.

Ob die E-Patientenakte sich durchsetzen wird, hängt nun davon ab, ob die anstehende Kampagne die Haltung von Öffentlichkeit und Ärzteschaft ändern kann. Da die Pflichtnutzung für Mediziner bevorsteht, muss das System seinen praktischen Nutzen unter Beweis stellen. Bisher hat nur ein Bruchteil der Berechtigten die Akte tatsächlich genutzt.