Wie eine geheime Einheit Deutschlands Drogenflut mit Chemikalien-Kontrolle stoppt

Wie eine geheime Einheit Deutschlands Drogenflut mit Chemikalien-Kontrolle stoppt

Deutschlands Kampf gegen illegale Drogenproduktionsstätten stützt sich maßgeblich auf eine Spezialeinheit, die Vorläuferchemikalien überwacht. Die Gemeinsame Stelle für Grundstoffüberwachung (GÜS), betrieben vom Bundeskriminalamt (BKA) und dem Zollkriminalamt (ZKA), spielt dabei eine zentrale Rolle. 2024 führte Dr. Markus Röhling die Einheit an, die sich mit der steigenden Beschlagnahmung synthetischer Drogen wie MDMA und Methamphetamin konfrontiert sah.

Die GÜS wurde am 4. April 1995 auf Grundlage des Grundstoffüberwachungsgesetzes (GÜG) eingerichtet. Ihre Aufgabe besteht darin, zu verhindern, dass legal hergestellte Chemikalien in die illegale Drogenproduktion umgelenkt werden. Diese als Grund- oder Vorläuferstoffe bekannten Substanzen sind essenziell für die Herstellung synthetischer und halb-synthetischer Drogen wie Amphetamin, Kokain und Heroin.

Die Behörde fungiert als zentrale Schnittstelle: Sie erhält Meldungen aus der Industrie über verdächtige Geschäfte, wertet Hinweise aus und koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Zoll. Eine besondere Herausforderung stellen Designer-Grundstoffe dar – Chemikalien ohne bekannte legale Verwendung –, die oft unter falschen Deklarationen nach Deutschland geschmuggelt werden. In den letzten Jahren erreichten die Drogenbeschlagnahmungen, darunter Kokain, Ecstasy und Methamphetamin, Rekordwerte. Ein markanter Fall im Jahr 2024 unterstrich die Effektivität der GÜS: Durch enge Abstimmung der Behörden konnte eines der größten Drogenlabore Deutschlands ausgehoben werden, das mehrere Tonnen MDMA hätte produzieren können. Der Erfolg hängt dabei entscheidend von der engen Zusammenarbeit ab, insbesondere mit Drittstaaten, aus denen viele verdächtige Lieferungen stammen. Die GÜS entwickelt ihre Methoden kontinuierlich weiter, um mit den sich wandelnden Taktiken der Drogenhersteller Schritt zu halten.

Die GÜS bleibt ein entscheidendes Instrument zur Unterbrechung von Drogenlieferketten. Durch die Überwachung von Vorläuferstoffen und die Förderung der behördenübergreifenden Zusammenarbeit trägt sie maßgeblich dazu bei, die großindustrielle Drogenproduktion zu verhindern. Die Rekordbeschlagnahmungen belegen ihre anhaltende Bedeutung für die deutsche Strafverfolgung.