Teenagerfußballer gewinnt juristisches Gefecht um Arbeitsstatus und Versicherung

Entscheidung in Hessen: Sportverletzung eines Jugendfußballspielers ist ein Arbeitsunfall - Teenagerfußballer gewinnt juristisches Gefecht um Arbeitsstatus und Versicherung

Ein 15-jähriger Fußballspieler, der 2021 einen Fördervertrag mit einem Bundesligaverein unterzeichnet hatte, hat einen Rechtsstreit gewonnen. Der Jugendliche klagte gegen eine Entscheidung zu seinem Beschäftigungsstatus und Versicherungsschutz – und setzte sich schließlich vor Gericht durch. Der Name des Teenagers und der betroffene Verein wurden nicht bekannt gegeben. Im Juli 2022 zog sich der junge Fußballspieler bei einem Testspiel einen Schlüsselbeinbruch zu. Zunächst lehnte die Berufsgenossenschaft seinen Antrag ab und argumentierte, der Unfall stehe nicht im Zusammenhang mit seiner Arbeit. Das Gericht urteilte jedoch anders. Es stellte fest, dass der Jugendliche voll in den Vereinsbetrieb integriert war, an verpflichtenden Trainingseinheiten, Spielen und Veranstaltungen teilnahm. Obwohl die Vereinbarung gegen das Jugendschutzgesetz verstieß, wurde sein Versicherungsschutz nicht aufgehoben. Das Gericht begründete dies damit, dass seine Aktivitäten dem Verein künftig wirtschaftlichen Nutzen bringen sollten. Der Teenager erhielt ein monatliches Gehalt sowie Prämien, von denen Steuern und Sozialabgaben abgeführt wurden. Sowohl das Sozialgericht Frankfurt am Main als auch das Hessische Landessozialgericht bestätigten das Urteil und stuften ihn als Arbeitnehmer ein. Die Entscheidung setzt ein Präzedenzfall und klärt den Beschäftigungsstatus sowie den Versicherungsschutz junger Fußballspieler, die Förderverträge mit Profivereinen abschließen. Die Verletzung des Jugendlichen, die er sich während eines Spiels zuzog, wurde als Arbeitsunfall anerkannt – damit hat er Anspruch auf Entschädigung.