Pistorius und Friedman warnen vor dramatischem Demokratie-Verfall in Deutschland

Pistorius und Friedman warnen vor dramatischem Demokratie-Verfall in Deutschland

Bei der Verleihung des Werner-Holzer-Preises haben Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und der bekannte Verleger Michel Friedman drastische Warnungen zum Zustand der Demokratie ausgesprochen. Sie kritisierten die Entwicklungen in den USA und betonten die Bedeutung einer verantwortungsvollen Auslandsberichterstattung.

Pistorius, der 2022 mit dem Werner-Holzer-Preis für Auslandsjournalismus ausgezeichnet wurde, verwies darauf, dass die Menschenwürde nach dem deutschen Grundgesetz unantastbar sei. Er kritisierte demokratisch gewählte Amtsträger, die dieses grundlegende Recht missachteten. Der Minister warnte vor Gleichgültigkeit und erklärte, dass Unwissenheit heute keine Entschuldigung dafür sei, die Demokratie nicht zu verteidigen.

Friedman, Vorsitzender des Werner-Holzer-Instituts, bezeichnete die aktuelle Situation als die ernsteste Phase für Deutschland seit 1945. Er machte für den Untergang der Weimarer Republik die Schwäche und Erschöpfung ihrer Anhänger verantwortlich und zog eine Parallele zur Gegenwart. Friedman warnte davor, dass niemand die Freiheit und Demokratie Deutschlands in Zukunft als selbstverständlich betrachten dürfe.

Der Werner-Holzer-Preis, der 2022 ins Leben gerufen wurde, würdigt herausragende Leistungen im internationalen Journalismus. Die Auszeichnung für Pistorius unterstreicht die Bedeutung seines Engagements für demokratische Werte. Die Äußerungen beider Redner erinnern daran, dass der Kampf um den Schutz und Erhalt der Demokratie weiterhin andauert.