Hessens Minister wirbt für queere Kinderliteratur – und löst Streit aus

Hessens Minister wirbt für queere Kinderliteratur – und löst Streit aus

Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels hat sich für queere Kinderliteratur ausgesprochen. Solche Bücher trügen seinem zufolge dazu bei, dass junge Menschen vielfältige Identitäten verstehen lernten, und dürften nicht altersbeschränkt werden. Seine Haltung löst eine Debatte aus – mit Widerspruch aus Teilen der Politik.

Erst kürzlich verlieh Gremmels den "QMS RESPECT Award", um Filmschaffende zu würdigen, die queere Sichtbarkeit fördern. Der Minister, der sich selbst zur queeren Community zählt, betont, dass frühe Begegnungen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten Mobbing und Diskriminierung verringern könnten.

In Hessen engagieren sich Organisationen wie die SOS-Kinderdörfer und der Paritätische Gesamtverband für queere Literatur für junge Menschen. Das sozialpädagogische Institut der SOS-Kinderdörfer, das mit queeren Jugendlichen und Fachkräften arbeitet, führt das Projekt "Queere Jugendliche in der Kinder- und Jugendhilfe" durch. Auch der Paritätische Gesamtverband bietet Bildungsprogramme zu queeren Themen an, gefördert vom Bundesfamilienministerium.

Frank Grobe von der AfD übt Kritik an diesen Bestrebungen. Eine "queere Ideologie" gehöre nicht in Kinderzimmer oder Kitas, so der Politiker. Inhalte müssten altersgerecht sein und sich auf positive Vorbilder konzentrieren.

Gremmels entgegnet, queere Literatur biete wichtige Perspektiven. Sie helfe Kindern, Empathie und Respekt für andere zu entwickeln.

Die Diskussion zeigt, wie unterschiedlich über den Umgang mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in der Bildung gedacht wird. Während Gremmels und unterstützende Organisationen mehr Sichtbarkeit fordern, pochen Kritiker auf strengere Altersgrenzen. Die Debatte dauert an, denn die Initiativen in Hessen erweitern ihre Angebote für junge Menschen.