Deutschland untersucht landesweite Knöchelmonitoren zum Schutz vor häuslicher Gewalt

Deutschland schützt Frauen mit Knöchelmonitor - Erfahrungen seit Januar - Deutschland untersucht landesweite Knöchelmonitoren zum Schutz vor häuslicher Gewalt

Deutschland prüft den Einsatz elektronischer Fußfesseln, um Opfer häuslicher Gewalt besser zu schützen. Hessen, das erste Bundesland, das dieses System eingeführt hat, verzeichnet seit Januar 2025 vielversprechende Ergebnisse. Vorbild ist Spanien, das ein ähnliches System bereits seit 2009 erfolgreich nutzt. Das hessische Pilotprojekt, das 2024 gestartet wurde, überwacht Stand September 2025 zehn Personen – neun Männer und eine Frau. Das System erfasst sowohl den Aufenthaltsort der gefährdenden Person als auch den des Schutzbedürftigen und löst Alarm aus, sobald sich die beiden nähern. Ministerpräsident Boris Rhein zeigte sich zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen. Fachleute warnen jedoch davor, die Wirkung des Systems zu überschätzen, und betonen, wie wichtig der Ausbau von Beratungsstellen und Frauenhäusern bleibt. Am 5. November will das Bundeskabinett unter der Führung von Kabinett Merz über eine bundesweite Vereinheitlichung des Fußfessel-Einsatzes beraten. Das hessische Justizministerium rechnet mit einer verstärkten Nutzung, sobald die geplante Novelle des Gewaltschutzgesetzes in Kraft tritt. Der Erfolg der elektronischen Fußfesseln in Hessen ebnet den Weg für eine bundesweite Einführung. Mit der anstehenden Debatte im Bundeskabinett und einer möglichen Standardisierung könnte das System zu einem zentralen Instrument im Schutz vor häuslicher Gewalt in ganz Deutschland werden.