Cottbus CSD 2025: Einheit und Resilienz im Angesicht des Rechtsrucks

Cottbus CSD 2025: Einheit und Resilienz im Angesicht des Rechtsrucks

Cottbuser CSD 2025: 'Vereint in Frieden und Vielfalt' - Ein farbenfrohes Zeichen der Solidarität Der Cottbuser Christopher Street Day (CSD) 2025 stand unter dem Motto 'Vereint in Frieden und Vielfalt' und entwickelte sich zu einer lebendigen Demonstration für Zusammenhalt und mehr gesellschaftliche Akzeptanz. Rund 1.000 Teilnehmende, darunter 200 angereiste Gäste aus anderen Städten, zogen durch die Straßen und forderten mehr Unterstützung für die lokale queere Community. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit Reden in mehreren Sprachen - Ukrainisch, Russisch, Arabisch und Polnisch -, die auf die schwierige Situation queerer Menschen in diesen Ländern aufmerksam machten. Angeführt wurde der Umzug von der Dragqueen Miss Cherry Moonshine und einem Storch in roten Hosen, hinter denen sich eine 20 Meter lange Regenbogenflagge entfaltete. Die Demonstrant:innen forderten eine Erhöhung des Budgets für den Brandenburger Aktionsplan Queeres Leben von 224.000 auf 500.000 Euro. Doch der CSD sah sich auch mit Widerständen konfrontiert: Zwei rechtsextreme Gegenkundgebungen schlossen sich zu einer zusammen, etwa 90 Protestierende hielten ein Transparent mit der Parole 'Unsere Stadt bleibt hetero!' hoch. Am Bahnhof eskalierte die Stimmung, als Fans des FC Energie Cottbus homophobe Parolen skandierten und versuchten, Demonstrant:innen zu filmen. Bereits im Vorfeld waren Regenbogenflaggen beschädigt und das queere Zentrum Regenbogenkombinat Ziel eines mutmaßlichen Brandanschlags geworden. Trotz dieser Vorfälle verlief der CSD dank Polizeischutz friedlich. Mit rund 1.000 Teilnehmenden war der Cottbuser CSD 2025 der bisher größte der Stadt - ein Zeichen von Einheit und Widerstandsfähigkeit angesichts von Anfeindungen. Organisator Christian Müller berichtete von einer spürbaren Verunsicherung: Viele Helfer:innen hätten aus Angst vor Repressalien gezögert. Die Veranstaltung machte deutlich, wie dringend die queere Community in Cottbus weiterhin auf Solidarität und Förderung angewiesen ist.