Alternative Buchmesse 'Seitenwechsel' bricht Frankfurts politische Eintönigkeit auf

Alternative Buchmesse 'Seitenwechsel' bricht Frankfurts politische Eintönigkeit auf

Die Frankfurter Buchmesse, 1949 gegründet, um die geistige Freiheit zu fördern, erlebt eine politische Wende. Kritiker werfen ihr vor, zunehmend von staatlich subventionierten NGOs und konformistischen Verlagen dominiert zu werden. Als Reaktion darauf findet am 8. und 9. November in Halle die alternative Buchmesse "Seitenwechsel" statt. Die Frankfurter Buchmesse wurde mit dem Anspruch ins Leben gerufen, ein "neues geistiges Deutschland" ohne Zensur zu schaffen. Doch in den vergangenen Jahren sehen sich konservative und rechtspopulistische Verlage mit wachsender Ablehnung konfrontiert. 2017 positionierten sich der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Messeleitung erstmals öffentlich gegen "rechte Verlage". Diese Haltung hat dazu geführt, dass sich viele kleinere Verlage von der Messe abwandten – darunter auch solche, die nun an der alternativen "Seitenwechsel" in Halle teilnehmen. Prominente Persönlichkeiten wie Gloria von Thurn und Taxis, Hans-Georg Maaßen und Roger Köppel besuchten in diesem Jahr die "Seitenwechsel" und vertreten dort konservative, nationalistische und rechtspopulistische Positionen, die sich kritisch mit dem Mainstream-Medienbetrieb und der linken Vorherrschaft im kulturellen Diskurs auseinandersetzen. Die Messe gilt als Signal für private Initiative und Eigenverantwortung gegen politische Bevormundung. Susanne Dagen, die 2017 die "Charta 2017" ins Leben rief, um gegen den Umgang der Messeleitung mit rechten Verlagen zu protestieren, hat die "Seitenwechsel" als Gegenentwurf zur "politischen Monotonie" der Frankfurter Buchmesse organisiert. Über 60 Aussteller, darunter die Zeitung "Junge Freiheit", werden in diesem Jahr dabei sein. Seit ihrer Gründung hat sich das politische Klima der Frankfurter Buchmesse stark verändert – ein Prozess, der in der Gründung der alternativen "Seitenwechsel" gipfelt, die am 8. und 9. November stattfindet. Diese Entwicklung spiegelt die wachsende Spaltung zwischen traditionellen Verlagen und konservativen oder rechtspopulistischen Akteuren wider, die beide ihren Anspruch auf Teilhabe am kulturellen Diskurs geltend machen.